Hier möchte ich gern meinen Gastbeitrag im Gothaer Maklerblog mit euch teilen. Ich gebe alles 1 zu 1 wieder und am Ende des Eintrages könnt Ihr auch den Originalartikel aufrufen.
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ToggleVeröffentlicht von Gothaer Redaktion | 10.10.2018 | Experten, Spezial: Gewerbeversicherung |
|| „Ein spezielles Konzept mit einer klassischen Herangehensweise“
Rainer Schamberger versichert ausschließlich Handwerker. Auf sechs Zielgruppen hat sich der Dresdner und Jungmakler-Kandidat spezialisiert: Schornsteinfeger, Lebensmittelhandwerk, Bestatter, Heizung / Sanitär, Elektriker sowie Zahnärzte und Zahnlabore.
Welche Besonderheiten ergeben sich bei der Versicherung der unterschiedlichen Gewerke? Wir haben mit Schamberger gesprochen und zu vier Handwerksbranchen befragt. Den Anfang machen die Schornsteinfeger.
Rainer Schamberger: Die Branche der Schornsteinfeger ist grundsätzlich ein sehr gut organisiertes Handwerk, mit noch recht hoher Innungstreue. Das macht sie deshalb so interessant, weil man mit einem Fachvortrag in einer Innung recht viele Kollegen gleichzeitig ansprechen kann. Die Spezialisierung auf Schornsteinfeger erfolgte aber durch die Suche nach Spezialkonzepten im Versicherungsbereich. Der Markt ist sehr überschaubar auf wenige Makler aufgeteilt. Als Außenstehender da einfach mal anzufangen und Fuß zu fassen, ist sehr schwer, gerade ohne die Spezialkonzepte für dieses Gewerk. Da mir die Möglichkeit geboten wurde, für meine Region Sonderlösungen zu erarbeiten, gelang es mir in kürzester Zeit einen beachtlichen Mandantenstamm in diesem Gewerk aufzubauen.
Rainer Schamberger: Ich baue viel auf Empfehlungen meiner Bestandsmandanten. Ich frage aktiv für welchen Kollegen meine Sonderkonzepte aber auch meine Herangehensweise interessant ist. Ebenfalls wichtig: Präsenz innerhalb der Branche zeigen. Bei Veranstaltungen und Versammlungen mit dabei sein und auch durch Fachvorträge als Kompetenzperson zu punkten. Wie im Handwerk üblich, wachsen die Beziehungen und das Netzwerk mit der Zeit.
Rainer Schamberger: Schornsteinfeger hatten es früher auch wesentlich einfacher und konnten ihre Arbeit unkomplizierter ausüben. Durch die Marktöffnung 2013 muss sich der Schornsteinfeger alle sieben Jahre auf seinen bisherigen „eigenen“ Kehrbezirk neu bewerben und an dem EU-weiten Ausschreibungsverfahren teilnehmen. Auch die Endkunden können hier nun für die freien Kehrarbeiten frei wählen. Kurz zusammengefasst kann man sagen, die gesetzlichen Änderungen führen zwar zu ganz neuen Problemen, aber auch zu Chancen für dieses Gewerk. Hier wird in Zukunft gesetzlich noch einiges passieren, da bin ich mir sicher. Bei solchen Herausforderungen ist es für Schornsteinfeger umso wichtiger einen kompetenten Makler an ihrer Seite zu haben, der den sich stetig verändernden Absicherungsbedarf im Blick hat.
Rainer Schamberger: In meinen Augen darf es gar kein universelles Konzept für Handwerksberufe geben. Die Berufe sind völlig unterschiedlich. Nur weil ich weiß, wie ein Heizungs- beziehungsweise Sanitär-Unternehmen arbeitet und seine Aufträge generiert, kann ich einen Schornsteinfeger nicht unter denselben Kriterien in der Betriebshaftpflicht versichern. Der Markt muss sich den Gewerken anpassen. Gerade Schornsteinfeger haben eine Sonderstellung, da sie sowohl hoheitliche Tätigkeiten, also im Auftrag der Behörde, als auch freie Tätigkeiten – wie beispielsweise Kehrarbeiten – ausüben. Sie können als Energieberater tätig sein oder gar gutachterliche Tätigkeiten ausführen. Das alles muss individuell für dieses Gewerk in den Bedingungen verankert werden. Es ist nicht möglich zu sagen, wir machen eine „Handwerker-Betriebshaftpflicht“ und ignorieren dabei die Besonderheit der einzelnen Gewerke. Deswegen bin ich als Spezialmakler aktiv, nur so kann ich haftungssicher Produkte vermitteln, die zu meiner Zielgruppe passen. Gerade in puncto Berufsrechtsschutz müssen Streitigkeiten nach §1, §9 und §14 abgesichert und die Bedingungen jederzeit in den Vertragsbedingungen nachlesbar sein.
Rainer Schamberger: Eine bedarfsgerechte Beratung beim Schornsteinfeger setzt das Vollmandat voraus. In diesem Gewerk bin ich da sehr kompromisslos, da es sonst nicht funktionieren kann. Ich berate dann zu allen betrieblichen Risiken und weise auf alle Besonderheiten für den Schornsteinfeger hin. Dafür nehme ich mir meistens zwei bis drei Termine Zeit um die vollständige private Situation zu beleuchten und anhand seines Einkommens alle Versorgungslücken für ihn selbst und auch für seine Familie vollständig zu schließen. Da meine Sonderkonzepte für Schornsteinfeger sehr preiswert sind, kann ich auch bei 90 Prozent der Mandanten eine Lösung anbieten, die im Budget des Versicherten liegt. Ich finde, bedarfsgerecht ist für mich selbstverständlich und kein besonderes Merkmal mehr im Vergleich zu anderen Maklern, das müssen alle tun und können. Es muss ein langfristiges funktionierendes Gesamtkonzept sein. Und es muss individuell für jeden Kunden ganz nach seinen Gegebenheiten neu erarbeitet werden.
Rainer Schamberger: Aufgrund meiner Erfahrung im Schornsteinfegerhandwerk sind mir viele Schadenfälle bekannt, sodass ich bereits klare Formulierungshilfen zur Verfügung stellen kann. Ich lasse den Mandanten aber selbst sein Schadensformular ausfüllen, lese es dann sozusagen nur Korrektur. Formuliert er etwas nicht eindeutig, gebe ich Hinweise zur Verbesserung. Größere Schäden muss ich immer individuell erarbeiten. Da hilft es, mit Sachbearbeitern bei den Versicherern gute Verhältnisse zu pflegen, um sich auch mal einen Rat einzuholen. Ich tausche mich auch viel mit anderen Maklern aus, die sich ebenfalls auf Schornsteinfeger spezialisiert haben, um einfach schon präventiv die Schadensmeldung abzusenden. Erhält der Mandant Rückfragen oder andere Schreiben seitens der Versicherung, prüfe ich diese und helfe auch hier bis zur abschließenden Regulierung bei der Beantwortung. Ich habe ein Schadensbackoffice, das dann aktiv wird und den Mandanten begleitet.
Rainer Schamberger hat es übrigens ins Finale zum Jungmakler Award 2018 geschafft. Auf der DKM Ende Oktober fällt die Entscheidung. Nimmt er die Jungmakler-Krone mit nach Hause? Die Eindrücke des Finalisten vom BundesCasting im Video-Interview:
Zur Orginalbeitrag im Gothaer Maklerblog
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